Katholische Kirche testet Priesteranwärter auf Homosexualität
Die Erzdiözese von Melbourne hat angekündigt, künftig alle Priesteranwärter auf "tiefsitzende homosexuelle Tendenzen" zu überprüfen – und sie bei einem positiven Ergebnis aus den Seminaren zu entfernen.
Wie ein Sprecher der Diözese erklärte, erfülle man damit die Empfehlungen des Heiligen Stuhls. Der Vatikan hatte im Oktober letzten Jahres den Homo-Test als Reaktion auf die hohe Zahl von Kindesmissbrauchsfällen unter Priestern angekündigt.
Fortan sollten in der Erzdiözese Melbourne psychologische Experten Priesteranwärter in Augenschein nehmen. Neben Homosexuellen sollen auch Kandidaten aussortiert werden, für die das Zölibat zu große psychologische Probleme bereite. Über die genauere Praxis, wie die Kirche Schwule entlarven will, machte die Diözese keine Angaben.
Homo-Gruppen kritisierten die Entscheidung scharf als "gefährlich" und "beleidigend": "Wenn man Pädophilie und Kindesmissbrauch bekämpfen will, dann bringt es nichts, einfach auf Homosexuelle loszugehen", erklärte Hayley Conway von der Victorian Gay and Lesbian Rights Lobby.